Husten ist ein Problem, das viele Pferdebesitzer täglich begleitet. Sei es ein Atemwegsinfekt oder eine chronische Erkrankung der Atemwege ihres Pferdes. Die Gründe für Husten sind vielfältig. So können unter anderem Staub, Allergene oder auch ein zu hoher Ammoniakgehalt in der Box die Atemwege des Pferdes reizen. Wichtig ist, dass jeder Husten vollständig auskuriert werden muss, um eine chronische Erkrankung zu vermeiden.
Zur Unterstützung der medikamentösen Therapie eignet sich die Inhalation. Jedoch ist nicht jedes Pferd kooperativ, wenn es um die Inhalation mit Maske geht. Manche Pferde fühlen sich eingeengt oder atmen zu flach, sodass das Inhalat nicht in die Bronchien gelangen kann.
Für eine stressfreie Inhalation bietet unsere Praxis nun eine Inhalationsbox bzw. Solebox mit Ultraschallvernebler an. Die Pferde können sich in der Box frei bewegen. Dabei flutet das Inhalat aus medizinischer Sole langsam in der Box an. Die Pferde atmen normal weiter, sodass die Sole bis in die Bronchien gelangt, diese befeuchtet und Sekrete lösen kann.
Wir bieten Inhalationstherapien verschiedenen Umfangs an. Sie können Ihr Pferd nur für die Inhalation, aber auch für einen Kuraufenthalt in die Praxis bringen. Dabei sind gewässertes Heu und Einstreu mit Spänen selbstverständlich. Weiterhin legen wir besonderen Wert auf eine möglichst staubfreie Praxis, um die Atemwege nicht nachträglich zu reizen.
Für Fragen steht Ihnen unser Praxis-Team gerne zur Verfügung!
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Husten ist ein Problem, das viele Pferdebesitzer täglich begleitet. Sei es ein Atemwegsinfekt oder eine chronische Erkrankung der Atemwege ihres Pferdes. Die Gründe für Husten sind vielfältig. So können unter anderem Staub, Allergene oder auch ein zu hoher Ammoniakgehalt in der Box die Atemwege des Pferdes reizen. Wichtig ist, dass jeder Husten vollständig auskuriert werden muss, um eine chronische Erkrankung zu vermeiden.
Zur Unterstützung der medikamentösen Therapie eignet sich die Inhalation. Jedoch ist nicht jedes Pferd kooperativ, wenn es um die Inhalation mit Maske geht. Manche Pferde fühlen sich eingeengt oder atmen zu flach, sodass das Inhalat nicht in die Bronchien gelangen kann.
Für eine stressfreie Inhalation bietet unsere Praxis nun eine Inhalationsbox bzw. Solebox mit Ultraschallvernebler an. Die Pferde können sich in der Box frei bewegen. Dabei flutet das Inhalat aus medizinischer Sole langsam in der Box an. Die Pferde atmen normal weiter, sodass die Sole bis in die Bronchien gelangt, diese befeuchtet und Sekrete lösen kann.
Wir bieten Inhalationstherapien verschiedenen Umfangs an. Sie können Ihr Pferd nur für die Inhalation, aber auch für einen Kuraufenthalt in die Praxis bringen. Dabei sind gewässertes Heu und Einstreu mit Spänen selbstverständlich. Weiterhin legen wir besonderen Wert auf eine möglichst staubfreie Praxis, um die Atemwege nicht nachträglich zu reizen.
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Bronchoskopie mit hgr Schleimbildung vor der Solebox
Bronchoskopie nach 10 Tagen Solebox im Vergleich
Bronchoskopie nach 15 Tagen Solebox, abgeschlossene Behandlung
Jasmin Mittelste-Heitkamp
Tiermedizinische Fachangestellte
2000
geboren in Lübbecke
2017
Fachoberschulreife
2017-2019
Fachabitur Gesundheit und Soziales
2019-2020
Bundesfreiwilligen Dienst
seit September 2020
Beginn der Ausbildung zur Tiermedizinischen Fachangestellten in der Tierärztlichen Praxis für Pferde Pacolt & Labann
seit Mai 2023
Tiermedizinische Fachangestellte in derselben Praxis
Wiebke Kulp
Tiermedizinische Fachangestellte
1998
geboren in Minden
2017
Allgemeine Hochschulreife am Besselgymnasium Minden
2017/2018
Freiwilliges soziales Jahr
seit August 2018
Beginn der Ausbildung zur Tiermedizinischen Fachangestellten in der Tierärztlichen Praxis für Pferde Pacolt & Labann
seit Juni 2021
Tiermedizinische Fachangestellte in derselben Praxis
Lea Stevanovic
Auszubildende TFA
2004
geboren in Bünde
2022
Sozialpraktikum
2022
mittlere Hochschulreife
Oktober 2023
Beginn der Ausbildung zur Tiermedizinischen Fachangestellten in der Tierärztlichen Praxis für Pferde Pacolt & Labann
Laureen Schmidt
Auszubildende TFA
2003
geboren in Bielefeld
2023
allgem. Hochschulreife
September 2023
Beginn der Ausbildung zur Tiermedizinischen Fachangestellten in der Tierärztlichen Praxis für Pferde Pacolt & Labann
Emma Simonsmeier
Auszubildende TFA
2005
geboren in Herford
2022
mittlere Reife
2022/23
Bundesfreiwilligen Dienst
August 2023
Beginn der Ausbildung zur Tiermedizinischen Fachangestellten in der Tierärztlichen Praxis für Pferde Pacolt & Labann
Zahnbehandlung beim Pferd
Pferdezähne wachsen lebenslänglich kontinuierlich etwa 2-3mm pro Jahr. Normalerweise schleifen sie sich sowohl an der Nahrung, als auch aneinander ab. Bei der heute üblichen Haltungsform bekommen die Pferde 2-3x täglich weicheres und energiereicheres Futter als es die Natur für das Steppentier Pferd vorgesehen hat. Durch diese Fütterung vermindert sich beim Zermahlen der Futters die Seitwärtsbewegung der Kiefer, was die Bildung von scharfen Kanten an den Backenzähnen begünstigt. Bei den Pferden ist der Oberkiefer breiter als der Unterkiefer. Somit entstehen am Oberkiefer außen (buccal) und am Unterkiefer innen (lingual) scharfe Kanten. Diese Kanten können schmerzhafte Verletzungen an der Backenschleimhaut und an der Zunge verursachen, die durch den Gebrauch eines Gebisses noch verstärkt werden.
Werden die Schneidezähne durch mangelnde Nutzung (fehlender Abrieb durch Abbeißen von Gras) zu lang, können die Backenzähne, durch den vergrößerten Abstand zueinander, das Futter nicht mehr optimal zermahlen. Zudem werden die Kiefergelenke stärker belastet.
Klemmt sich beim Zahnwechsel eine Milch-Kappe / Milchzahn zwischen zwei anderen Zähnen ein, kann der Zahnwechsel nicht beendet werden und der bleibende Zahn übt einen unangenehmen Druck auf den Kieferknochen aus und Knochenaufreibungen am Unterkiefer können die Folge sein.
Im Oberkiefer haben manchen Pferde vor dem ersten Backenzahn einen sehr kleinen Zahn mit kurzer Wurzel. Dabei handelt es sich um den sogenannten rudimentären Wolfszahn (P1). Diese Zähne liegen genau in der Auflagefläche des Trensengebisses und stören somit oftmals beim Reiten. Nicht alle Wolfszähne haben das Zahnfleisch durchbrochen. Im Normalfall sind Wolfszähne leicht und unkompliziert zu entfernen.
Anzeichen für Zahnprobleme
Unrittigkeit
Maul aufsperren
Kopfschlagen
Stellungsprobleme (meist einseitig)
Schwierigkeiten in der Anlehnung
Pferd wehrt sich gegen Gebiss
Schwierigkeiten beim Auftrensen
Veränderte Futteraufnahme
Langsames und schlechtes Fressen
Abnorme Kaubewegungen
Fressen von Heu vor dem Kraftfutter
Futter fällt aus dem Maul
Heuwickel
Polstern der Wangen mit Heu
Übermäßiges Speicheln
Veränderter Allgemeinzustand
Empfindlichkeit im Maul- und Backenbereich
Gewichtsabnahme trotz genügender Futteraufnahme
Stumpfes Fell
Durchfall
Schlundverstopfung
Große Partikel im Kot
Allgemeine Unlust
Koliken
Fauliger Geruch aus dem Maul
Kopfschütteln / Headshaking
Pferd frisst lieber Heu und Weichfutter als Hafer und Pellets
Wie oft sollten die Zähne beim Pferd kontrolliert werden?
1x jährlich: bei Pferden, die älter als 5 Jahre sind (z.B. routinemäßig bei der Impfung)
2x jährlich: bei Pferden im Alter von 2 ½ bis 4 ½ Jahren, da in diesem Alter etwa halbjährlich ein Zahnwechsel stattfindet und evtl. Milchkappen entfernt werden sollten. Bei Pferden, denen ein Zahn fehlt oder die eine Kieferfehlstellung haben.
EOTRH
Die „Equine Odontoklastic Tooth Resorption and Hypercementosis“ (EOTRH) stellt eine fortschreitende, parodontale Erkrankung der Schneide- und Hengstzähne dar. Betroffen sind vor allem ältere Pferde (> 15 Jahre), Wallache sowie Warmblüter, wie auch Robustrassen (Isländer, etc.).
Der EOTRH geht eine Erkrankung des Zahnhalteapparates (Parodontium) voraus. Solche parodontalen Schädigungen können durch unzureichende Gebissabnutzung, lokale Reize oder andere entzündliche Prozesse verursacht werden. Anders als bei physiologischen Reparaturvorgängen solcher Schäden, wird die Reparation mittels Zahnzement bei der EOTRH nicht gestoppt, sondern geht im Bereich der Zahnwurzeln und -hälse in eine überschießende Zahnzementbildung über (Hyperzementose). Zusätzlich kommt es zu einer vermehrten Osteoklasten-Aktivität, was einen Abbau des Alveolarknochens zur Folge hat. Die exakte Pathogenese und die ätiologie dieser Zahnerkrankung sind zurzeit noch unbekannt.
Klinisch stellt sich das Zahnfleisch (Gingiva) wulstartig und entzündet dar. Des Weiteren können Eiterbläschen (Fisteln) in diesen Bereichen und starker Mundgeruch auftreten. Da die EOTRH für die Pferde sehr schmerzhaft ist, sind Probleme beim Auftrensen, beim Setzen eines Maulgatters, Trinken kalten Wassers oder Abbeißen harter Futtermittel häufig feststellbar.
Neben der meist eindeutigen Symptomatik, können röntgenologisch (intraorale Röntgenbilder) die bullös-aufgetriebenen Zahnwurzeln der Schneide- bzw. Hengstzähne dargestellt werden.
Therapeutisch sollten die Schneidezähne zur Entlastung gekürzt werden. Die positiven Effekte durch Zusatzfuttermittel mit Pilzextrakten auf das Fortschreiten der EOTRH, werden momentan wissenschaftlich untersucht. Bei weit fortgeschrittener EOTRH ist meist eine radikale Entfernung aller erkrankten Zähne (Totalextraktion) notwendig, um die entzündlichen Prozesse zu stoppen. Funktional sind die Pferde nach einer Totalextraktion nicht beeinträchtigt.
Blutegeltherapie
Die Blutegeltherapie ist ein seit Jahrtausenden erfolgreich eingesetztes Verfahren in der Medizin.
Der Speichel der Egel enthält eine Vielzahl medizinisch wirksamer Stoffe, die schmerzlindernd, entzündungshemmend und entstauend wirken. Es handelt sich um ein ausleitendes Heilverfahren, bei dem lokale Fülle-,Stauungs- und Schmerzzustände beseitigt werden.
Der Blutegel wird auf die Haut des Pferdes gesetzt, beißt sich dort fest und saugt dann ca 30-60min Blut aus der Wunde. Der Biss ist dabei nicht unangenehmer als ein Insektenstich oder Brennesselkontakt.
Anschließend kann es wegen der gerinnungshemmenden Stoffe im Speichel bis zu 12h zu Nachblutungen kommen, die auch erwünscht sind. Dadurch wird die Wunde gereinigt und der Stoffwechsel im behandelten Gebiet angeregt.
Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig: Entzündungshemmend und schmerzlindernd wirkt es unter anderem bei Arthrose, Spat, Hufrehe und Sehnenproblemen. Die entstauende Wirkung kann man sich unter anderem auch bei Prellungen, Hämatomen und Druckstellen zunutze machen.
Chiropraktik
Die Chiropraktik (aus dem Altgriechischen: chiro= die Hand, praxis= die Tätigkeit) ist eine manuelle, biomechanische Behandlungsmethode. Ziel der Chiropraktik ist es, Bewegungsstörungen und deren Folgen zu beheben. Erreicht werden sollen die optimale Beweglichkeit und Nervenfunktion des Patienten, die den ungestörten Informationsaustausch zwischen dem Gehirn und sämtlichen Organen gewährleisten.
So konzentriert sich diese Therapieform auf funktionale Störungen der Wirbelsäule und auf die Auswirkungen, die diese auf das Nervensystem und damit auf den gesamten Organismus haben. Denn Funktionsstörungen zwischen den Wirbeln führen nicht nur zu einer Einschränkung der Beweglichkeit, sondern auch zu Reizungen der austretenden Nervenfasern, die bis in die Organe hineinreichen.
Steifheit, Muskelverspannungen, Schmerzen und eine verminderte Leistungsbereitschaft sind in der Regel die Folgen von Funktionsstörungen in der Wirbelsäule. Bei solchen Beschwerden versteht sich die Chiropraktik als sinnvolle Ergänzung zu der traditionellen Veterinärmedizin. Mit gezielter, behutsamer manueller Behandlung wird die Bewegungseinschränkung korrigiert. Durch einen kurzen, schnellen Impuls, der am entsprechenden Wirbelkörper oder an den Wirbelfortsätzen ausgeführt wird, werden Fixationen und Verspannungen gelöst. Somit werden nicht die Symptome behandelt, sondern deren Ursachen gezielt und wirkungsvoll beseitigt oder vermindert.
Bei Pferden kann die Chiropraktik beim Auftreten vieler akuter oder chronischer Schmerzzustände mit mechanischer Ursache zum Einsatz kommen. In der Regel reichen ein bis vier Behandlungen, um die Störungen zu beheben. Bei chronischen Erkrankungen wie Arthrosen, Hüftdysplasien oder Veränderungen von Wirbelkörpern – sogenannte Spondylosen – sprechen die behandelten Tiere meist sehr gut auf eine kontinuierliche chiropraktische Therapie an, die im Abstand von zwei bis sechs Monaten durchgeführt wird.
Die Wirbelsäule des Pferdes hat eine sehr komplexe Struktur aus Knochen, Bändern, Muskulatur und Nerven. Je nach Einsatz des Pferdes zeigen Funktionsstörungen in den verschiedenen Bereichen der Wirbelsäule unterschiedliche Auswirkungen. So lassen sich Dressurpferde mit Bewegungseinschränkungen im Lendenwirbelbereich nicht korrekt um den Schenkel biegen, während Springpferde mit Bewegungseinschränkungen im selben Bereich Schwierigkeiten haben, den Rücken über dem Sprung aufzuwölben. Fahrpferde mit blockierter Brust- und Lendenwirbelsäule gehen über die Schulter, brechen aus und zeigen Taktunreinheiten. Westernpferde mit Bewegungseinschränkungen in Lendenwirbelsäule und Kreuzdarmbeingelenk weisen Probleme bei Turns oder Sprints auf.
Funktionsstörungen der Wirbelsäule können sehr unterschiedliche Ursachen haben: Traumata durch Stürze oder Festliegen in der Box, lange Transporte in schlecht gefederten Anhängern, übermäßige Beanspruchung, schlechter Hufbeschlag oder auch ein schlechter Reiter, um nur einige Beispiele zu nennen.
Symptome, die auf solche Funktionsstörungen hindeuten, sind unter anderem eine reduzierte Leistungsfähigkeit, Schonhaltungen, durch Schnappen oder Anlegen der Ohren, demonstrierter Unmut beim Auflegen des Sattels, Widersetzlichkeit gegenüber dem Reiter, Ungehorsam beim Springen, Steifheit, Taktfehler und Unreinheiten der Gänge oder Lahmheiten. Wenn Nerven gereizt sind, die die Haut, bestimmte Drüsen oder Blutgefäße versorgen, kann es zu Juckreiz, vermehrter Hitze- und Kälteempfindlichkeit sowie zu unsymmetrischem Schwitzen oder verminderter Schweißbildung kommen.
Mit Hilfe der Endoskopie kann das Innere eines Organismus einer Betrachtung zugänglich gemacht, untersucht oder behandelt werden. Bei minimal invasiven Operationen leistet sie auf vielen Gebieten der Medizin wertvolle Dienste innerhalb der Diagnostik und Therapie. So können Proben entnommen, Spülungen durchgeführt, Medikamente in das Körperinnere eingebracht oder Zubildungen und Tumore entfernt werden.
Endoskope sind starre oder flexible, röhrenförmige, optische Geräte, die über ein Lichtleitkabel an einer Lichtquelle angeschlossen werden. Sie bestehen aus einem Glasfaserbündel für die Lichtleitung und einem optischen Glasfaserbündel mit dem dazugehörigen Linsensystem. Das Licht wird am Endoskopkopf ins Gerät eingespeist und gelangt über das Lichtleitbündel innerhalb des Endoskops zur Endoskopspitze, wo es austritt und das zu untersuchende Objekt beleuchtet.
Die aktive Steuerung des Gerätes erfolgt über vier eingearbeitete Baudenzüge. Somit ist eine Orientierung in der Körperhöhle in alle Richtungen möglich.
Zum Zubehör gehören Saug- und Spüleinrichtung, Kunststoffkatheter mit Einmalspritzen, Probenentnahmezangen sowie spezielle chirurgische Instrumente (HF-Technik). Der Kunststoffkatheter bzw. die benötigten Instrumente werden durch den Arbeitskanal des Endoskops in die zu untersuchende Körperhöhle geschoben und ermöglichen so z.B. die Gewinnung von Probenmaterial (Absaugen von Sekret aus den Atemwegen zur bakteriologischen und/oder zytologischen Untersuchung oder Entnahme von Gewebeproben).
Filmaufnahmegeräte und eine Fotoausrüstung dienen zur Dokumentation von physiologischen sowie pathologischen Befunden.
Der Aufbau des Endoskops vor der beabsichtigten Untersuchung verlangt eine vorsichtige und sorgfältige Handhabung. Insbesondere die empfindlichen, flexiblen Geräte mit ihrer Gummiummantelung sind vor mechanischen Einflüssen wie Beugen, Abknicken oder Anschlagen zu schützen. Beschädigungen können zum Eindringen von Wasser und Brüchen im optischen Faserbündel führen.
Die Reinigung, Desinfektion und Aufbewahrung der kostenintensiven Instrumente verlangt besondere Sorgfalt. Nach dem Gebrauch muss das Endoskop sofort einer Reinigung mit lauwarmen Wasser unterzogen werden, um ein Antrocknen von Blut, Eiter und Eiweißresten zu vermeiden. Anschließend erfolgt eine fachgerechte Desinfektion mit speziell dafür zugelassenen Dekontaminationfluid.
In der Pferdepraxis sind endoskopische Untersuchungsverfahren der oberen und unteren Atemwege für die Diagnostik von Atemwegs- und Lungenkrankheiten weit verbreitet (Laryngoskopie, Bronchoskopie). Spezielle, mind. 3 m lange, flexible Endoskope dienen der Besichtigung von Schlund und Magen beim Pferd (Oesophaguskopie, Gastroskopie) und ermöglichen so z.B. eine Einschätzung des Schweregrades von Magengeschwüren beim Patienten. Weiterhin können mit Hilfe flexibler Endoskope Hysteroskopien (Gebärmutterspiegelung, z.B. zur Beseitigung von Zysten) oder Cystoskopien (Blasenspiegelung, z.B. bei Verdacht auf Blasensteine) durchgeführt werden.
Starre Endoskope kommen vorrangig bei der Laparoskopie (Bauchhöhlenspiegelung, z.B. Entfernung von in der Bauchhöhle befindlicher Hoden) und der Arthroskopie (Gelenksspiegelung, z.B. Entfernung von Gelenks-Chips) routinemäßig zum Einsatz.
Eine Sinuskopie (Kieferhöhlenspiegelung, z.B. zur Beurteilung einer Zahnwurzel) kann beim Pferd sowohl mit einem starren als auch mit einem flexiblen Endoskop erfolgen.
Die extrakorporale Stoßwellentherapie
…wird in der Humanmedizin seit vielen Jahren erfolgreich bei zahlreichen orthopädischen Problemen (v. a. im Spitzensport) eingesetzt und hat sich aufgrund derer Erfolge auch in der Pferdemedizin etabliert. Ursrpünglich verwendete man die Stoßwelle in der Humanmedizin zur Zertrümmerung von Blasensteinen, wodurch Operationen umgangen werden konnten. Jedoch eröffneten sich im Laufe der Zeit immer neue Anwendungsgebiete, welche auch sicherlich durch die immer ausgereiftere Technik entstanden. Eine dieser neueren Techniken ist die fokussierte Stoßwelle. Der Vorteil der fokussierten im Gegensatz zur radialen Stoßwellentechnologie ist, dass die Stoßwellen bis ca.13 cm Tiefe eindringen können bei deutlich höherer Druckerzeugung auf einen genauen(den defekten Bereich) “fokussiert“ werden können. Dadurch wirkt deren Energie gezielt auf den zu behandelnden Gewebebereich. Die fokussierte Stoßwellentherapie ist deutlich effektiver als die Radiale, allerdings ist die Behandlung auch teurer.
Stoßwellen sind sehr druckstarke Schallwellen, die sich durch eine kurze hohe Amplitude (10 µs) mit steilem Druckanstieg (bis über 100 bar) auszeichnen. Sie werden über einen Schallkopf durch direkten Kontakt mit der Haut in das zu behandelnde Gewebe eingebracht. Am übergang zwischen einem Gewebe mit hoher Dichte (wie z.B. Knochen, Verkalkungen) und einem Gewebe mit niedriger Dichte (z.B. Muskeln, Fett) wird Energie aus den Stoßwellen freigesetzt. Diese Energie dürfte im behandelten Gewebe folgende Reaktionen auslösen:
Neue Blutgefäßbildung und dadurch bessere Durchblutung des erkrankten Gewebes
Auflockerung von Verkalkungen und dadurch bessere Resorption durch den Körper
Lösen von Verklebungen in Sehnenfasern und bessere Ausrichtung neu gebildeter Fasern
Aktivierung der Zellteilung und dadurch bessere Regeneration des Gewebes
Schmerzreduzierung
Die Anwendungsgebiete der fokussierten Stoßwelle beim Pferd sind vielfältig und in den letzten Jahren konsequent weiterentwickelt worden. Die wichtigsten Anwendungen sind im Folgenden aufgelistet:
Die Stoßwellentherapie kann nur in der Praxis durchgeführt werden. Sie erfolgt am stehenden Pferd. Das Pferd erhält in den meisten Fällen zuvor eine leichte Sedierung (Beruhigungsspritze), da das Stoßwellengerät ein tackendes Geräusch erzeugt und im Einzelnen auch unangenehm sein kann. Anschließend wird das zu behandelnde Gebiet geschoren bzw. rasiert und Ultraschallgel aufgetragen, um eine optimale Ankopplung zu erhalten. Die Dauer der Behandlung liegt zwischen 10 und 20 Minuten. In der Regel sind drei Behandlungen im Abstand von ein bis zwei Wochen erforderlich.
Erkrankungen bzw. Zubildungen im Bereich von Sehnen- / Fesselträger- / Band- oder Gelenkkapselansatz (z.B. Schäden an oberflächlicher und tiefer Beugesehne, Unterstützungsband oder Fesselträgerursprung/-ansatz)
Verkalkungen von Sehnen oder Bändern (z.B. Leist, Verkalkungen an Fesselträgeransatz)
Verklebungen im Bindegewebe (Z. B. Ringbandsyndrom, Sehnenscheidenentzündung);
Erkrankungen des Knochengewebes (z.B. überbeine, schlecht heilende Griffelbeinfrakturen, Gelenksschalen);
Hufrollenerkrankung( wirkt kausal auf die Knochendefekte im Strahlbein);
Rückenbehandlungen (v. a. muskuläre Probleme);
Schlecht heilende Wunden, Narbenkeloide;
Schleimbeutelentzündung am Ansatz des Nackenbandes, sogenannte „Genickbeule“;
Bei Fohlen als nicht invasive Behandlungsalternative bei verschiedenen Gliedmaßenerkrankungen;
chronischen Schmerzen, die therapieresistent gegenüber konventionellen Methoden sind;
Alternativer Therapieansatz zu Kortison!!!
Da die Stosswellentherapie zu einer reduzierten Schmerzwahrnehmung führt, darf sie laut FEI-Reglement innerhalb der letzten 5 Tage vor einem Turnier nicht angewendet werden.
Alexander Pacolt
Praxisinhaber
1971
geboren in München
2000
Approbation in Leipzig
Berufsspezifische Lebensabschnitte:
1998
Praktikum in der Pferdepraxis Dres. Grassler und Weber, Truchtlaching
1999
Praktikum in der Pferdeklinik Dres. Lutz, Heidbrink und Möllmann in Aschheim [Link]
2000 und 2002 – 2005
angestellter Tierarzt in der Pferdeklinik am Ried bei Dr. Bosler in Langenau [Link]
2001 – 2002
angestellter Tierarzt in der Pferdepraxis Dr. Manfred Weber in Altenmarkt [Link]
2005
Hospitanz in der Pferdeklinik Greenwood, Ellis und Partners in Newmarket, England [Link]
Tom Labann
Praxisinhaber
1968
geboren in Hamburg
2000
Approbation in Berlin
Berufsspezifische Lebensabschnitte:
1998
Praktikum an der Tierärztlichen Klinik für Pferde Dr. G. Allmeling in Börnsen [Link]
2000
Praktikum in der Tierklinik Hochmoor in Gescher [Link]
2000 – 2003
Angestellter Tierarzt in der Tierärztlichen Klinik für Pferde Dr. M. Siebert in Karben/Frankfurt a.M [Link]
2003 – 2006
Angestellter Tierarzt in der Tierärztlichen Klinik für Pferde Dr. Meyer-Wilmes in Steinhagen/Brockhagen [Link]
2006 – 2007
angestellter Tierarzt in der Tierklinik Quernheim, Kirchlengern.
Julia Kütemeier
Tierärztin
1989
geboren in Bünde (Westfalen)
2009
allgemeine Hochschulreife
2009 – 2016
Studium der Veterinärmedizin an der Tierärztlichen Hochschule Hannover
Berufsspezifische Lebensabschnitte:
2017-2019
wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Tierhygiene, Tierschutz und Nutztierethologie der Tierärztlichen Hochschule Hannover
ab April 2019
Tierärztin in der Tierärztlichen Praxis für Pferde Pacolt & Labann
Anna-Lena Nietmann
Tiermedizinische Fachangestellte
1991
geboren in Bünde (Westfalen)
2009
Fachoberschulreife
2010
Soziales Jahr
Sommer 2010
Beginn der Ausbildung zur Tiermedizinischen Fachangestellten in der Praxis Pacolt & Labann
Juli 2013
Abschlussprüfung
seit Juli 2013
Tiermedizinische Fachangestellte in derselben Praxis
Lasertherapie mit Hochenergielaser der Klasse 4
Bei der Lasertherapie durch einen sogenannten Multihochfrequenzlaser der Klasse 4 handelt es sich um ein Verfahren, das seit Jahren in der Humanmedizin erfolgreich bei Hochleistungssportlern eingesetzt wird.
Die hohe Erfolgsquote, die kurze Rehabilitation und die extrem geringe Rückfallrate haben dazu geführt, diese Behandlungsmethode für die Pferdemedizin weiterzuentwickeln und auf die Bedürfnisse im Pferdesport anzupassen.
Das Besondere an dem Hochleistungslaser ist einerseits die hohe Energie des Klasse 4 Lasers als auch die zwei unterschiedlichen Wellenlängen, die gleichzeitig produziert werden. Somit wird eine höhere Gesamtenergie im Zielgebiet bei hoher Eindringtiefe erreicht, die gleichzeitig schmerzlindernd und entzündungshemmend ist und eine Regenerierung des veränderten Gewebes bewirkt.
Die Vorteile dieser Therapie sind die Möglichkeit einer ambulanten und somit stressfreien Behandlung. Die schmerzfreie Bestrahlung wird, wie auch die Stoßwelle, genau auf den Defekt zentriert und kann individuell dem Schaden angepasst werden.
Man wendet diese hocheffiziente Therapie sowohl bei vielzähligen Erkrankungen des Bewegungsapparates als auch bei einigen inneren Erkrankungen an. Im Durchschnitt sind 10 Behandlungen notwendig.
Bewegungsapparat:
Sehnenentzündung
Bandentzündungen
Gelenksentzündungen
Arthrosen
Chronische Erkrankungen des Bewegungsapparates, die bereits „austherapiert“ sind
Das Sehnengewebe hat den Nachteil, dass es ein schlecht durchblutetes Gewebe ist. Deshalb richtet sich die Behandlung einer Sehne auf eine Durchblutungsförderung, die man durch Injektionen, Strahlen oder Einreibungen erreichen kann. Früher hat man Sehnen noch „geblistert“ oder „gebrannt“. Diese Methoden sind inzwischen veraltet und tierschutzwidrig.
Für die Therapie von Sehnenerkrankungen und —verletzungen werden folgende Behandlungen in unserer Praxis angeboten:
a) durch Injektion
Injektion mit einem Medikamentencocktail nach Müller-Wohlfahrt (der aktuelle Arzt der deutschen Fußballnationalmannschaft hat diese Mischung zur Heilungsbeschleunigung von Sehnen entwickelt)
Injektion mit aufbereitetem körpereigenem Blut
Injektion mit Stammzellen
b) durch Strahlung
Back on Track-Gamaschen (Keramikspulen erzeugen Tiefenwärme)
Therapieultraschall
Therapiemikrowelle
Therapielaser
c) durch Einreibung mit durchblutungsfördernden oder entzüdungshemmenden Mitteln
d) durch Fütterung mit Präparaten, die die Sehnenregenerierung unterstützen
Gelenksbehandlung
Unsere Praxis bietet folgende Therapien bei Gelenksentzündungen an:
Gelenksinjektionen mit Kortison und Hyaluronsäure
Gelenksinjektionen mit aufbereitetem körpereigenem Blut
Gelenksinjektionen mit Stammzellen (aufbereitetes körpereigenes Knochenmark)
systemische Behandlung durch Infusion mit Tiludronsäure (z.B. bei Hufrolle)
systemische Behandlung mit steroidalen Entzündungshemmern (Kortison)
systemische Behandlung durch Verabreichung nicht-steroidaler Entzündungshemmer ( wie z.B. Phenylbutazon, Meloxicam )
systemische Behandlung durch Zusatzpräparate, die auf den Gelenkstoffwechsel einwirken wie Glucosaminglykan, Muschelkalkpräparate
systemische Behandlung mit pflanzlichen Entzündungshemmern und Schmerzmitteln ( wie z.B. Teufelskralle, Ingwer, Yucca)
Lahmheitsdiagnostik
Ist bei einem Pferd ein Taktfehler in mindestens einer der Grundgangarten zu beobachten, liegt eine Lahmheit vor. Der Grund für die Lahmheit ist eine Entzündung und daraus resultierend Schmerzen. Die medizinische Suche nach der Ursache für diese Lahmheit bezeichnet man als Lahmheitsdiagnostik. Dabei stehen dem Tierarzt verschiedene Hilfsmittel und Verfahrensweisen zur Verfügung:
Mit Röntgenaufnahmen können das Skelett, einzelne Knochen und Gelenke dargestellt werden. Veränderungen, wie Absplitterungen (z.B. Chip, OCD) oder Brüche, aber auch Umbildungen (z.B. Arthrosen) werden dadurch sichtbar.
Mit Ultraschallbildern können die Weichteilstrukturen des Bewegungsapparates dargestellt werden. Dies sind Sehnen, Muskeln, Gelenksbänder (Innen- und Außenband) und zum Teil Knorpelstrukturen, wie die Menisken im Knie.
Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, durch sog. diagnostische Anästhesien den Schmerz exakt zu lokalisieren. Man unterscheidet hier die sog. Leitungsanästhesie, die die Reizleitung eines Nervs unterbricht und einen Bereich (z.B. Huf inkl. Schleimbeutel, Huflederhaut, Hufbein, Hufgelenk…) schmerzfrei macht und die Gelenksanästhesie, bei der ein Lokalanästhetikum direkt in das gewünschte Gelenk injiziert wird und dieses gezielt betäubt. Handelt es sich um die erkrankte Stelle, geht das Pferd nach ca. 15 Minuten lahmfrei, beziehungsweise deutlich besser.
Sommerekzembehandlung mit Stammzellen
Das Sommerekzem ist eine weit verbreitete Erkrankung am Pferd. Während einige Pferde gar keine bis leichte Reaktionen zeigen, können andere Pferde in den Sommermonaten gar nicht oder nur in einer Decke eingehüllt den Stall verlassen.
Pferde, die an einer schweren Form des Sommerekzems leiden, sind von starkem Juckreiz geplagt, was dazu führt, dass das Pferd versucht, den Juckreiz durch Reibung (Bäume, Stallwände etc.) zu lindern. Durch diese mechanische Reibung wird die Haut an der Einstichstelle zudem noch verletzt. Dies führt in häufigen Fällen zu einer lokalen Entzündung der Einstichstelle.
Eine medikamentöse, lokale Behandlung zeigt meist nur eine geringe Verbesserung.
Ein neuer Hoffnungsträger ist die Stammzellentherapie.
Stammzellen sind Vorläuferzellen, die im Knochenmark gebildet werden und auch eine antientzündliche und antiallergische Wirkung haben.
Sie sind in der Lage, sich zu allen Körperzellen auszudifferenzieren.
Seit dem Frühjahr 2010 ist es in unserer Klinik möglich, Pferde, die an einem Sommerekzem leiden, mit Stammzellen zu behandeln.
Hierzu wird eine Stammzellsuspension lokal an der Einstichstelle injiziert.
Die ersten klinischen Ergebnisse zeigen eine deutliche Linderung des Juckreizes und bei schon offenen Stellen eine schnellere und bessere Wundheilung.
Aus heutigem Kenntnisstand kann die Behandlung des Sommerekzems zu einer deutlichen Verbesserung der Symptomatik führen.